Viele der über 50 Zuhörer im Nordostpark Nürnberg brachten
sicher auch schon selbst das eine oder andere interessante Lauferlebnis
hinter sich. Aber von dem, was der Deutsche Rekordhalter und Altersklassen
- Weltrekordhalter in etlichen Ultralaufdisziplinen von seiner
Australiendurchquerung und seinem Dünenlauf in Namibia zu berichten
wusste, versetzte doch viele in Erstaunen.
Achim Heukemes durchquerte 2005 Australien vom Indischen Ozean bis zum
Pazifik in gerade mal 43 Tagen und ein paar Stunden. Dabei legte er nicht
nur 4568 km zurück, sondern brachte für den heutigen Vortag auch viele
interessante Bilder und einen Film mit. Ganz besonders beeindruckend war
wie ein Mensch die Strapazen, Monotonie und Hitze der berüchtigten
Nullabor Plain
überhaupt bewältigen konnte.
Auch als Zuschauer freute man sich mit, als man endlich auf den Bildern
die lieblicheren Landschaften des australische Ostens erblicken durfte.
Achim war auf den Bildern trotz aller Strapazen die Freude ins Gesicht
geschrieben, als er in Sydney endlich die Ziellinie dieser
Kontinentaldurchquerung durchlaufen durfte. Nach dem
ansprechenden Bildervortrag folgte ein Film vom Australienlauf, der leider
übertrieben mehr die Schuhe des Sponsors
in den Vordergrund stellte als den eigentlichen Lauf. Um über 4500 km
laufen zu können, gehören zwei Dinge zusammen: ein guter Läufer und ein
gutes Schuhwerk. Dass das Schuhwerk offensichtlich passte, hätte der Film
sicher nicht unbedingt ständig mit der "Holzhammermethode" unter Beweis
stellen müssen. Von der Streckenlänge weniger spektakulär
aber von den Bildern her beeindruckender waren die landschaftlichen
Schönheiten des mehrtägigen 100 Meilenruns durch
Namibias Wüste, da im Gegensatz zur doch recht monotonen
Australiendurchquerung die Strecke an zahlreichen Naturschönheiten
vorbeiführte. Achim stellte mit seinen herrlichen selbst geschossenen
Bilder unter Beweis, dass er nicht nur ein begnadeter Läufer sondern auch
ein begabter Fotograf ist.
Da bekam der eine oder andere Zuschauer sicher auch etwas Lust bei so
einem Abenteuerlauf einmal selbst mitzulaufen, wenn gleich gerade der
beeindruckende Anstieg zu den über 300 Meter hohen Sanddünen alles andere als
ein Spaziergang sein dürfte. Der folgende Film über Namibia
überraschte mich nach dem zuvor gesehenen Schuhwerbefilm angenehm. In
herrlichen Bildern und Sequenzen kam die Faszination diesen Wüstenlaufs
gut zum Ausdruck. Alles in allem war der Vortrag für die
anwesenden Zuschauer eine schöne Abwechslung. Für den einen oder anderen
war es sicher auch ein neuer Motivationsschub in den momentan nasskalten
Spätwintertagen wieder öfters laufen zu gehen. Vielleicht setzt sich nach
diesem Abend so mancher Besucher auch selbst ein anspruchsvolles neues
Laufziel. Es muss ja nicht gleich eine Kontinentaldurchquerung sein.
Heukemes brachte es jedenfalls gut herüber: Man muss sich Ziele setzen.
Wenn man diese konsequent verfolgt, kann man so manches schaffen und das
nicht nur als Läufer ... |